Schlammschlacht beim Junut 2023 (Jurasteig Nonstop Ultratrail)

Obwohl ich nur eine ungenügende Vorbereitung hatte, da ich mir im November 2022 eine hartnäckige Verletzung der Achillessehne geholt hatte und somit bis Mitte Januar keinen Meter laufen konnte, entschloss ich mich trotzdem zur Teilnahme, da ich bereits letztes Jahr das Startgeld bezahlen musste. 

Am Donnerstagnachmittag fuhr ich mit der Langstreckenläuferin Inge Hanicke von der DJK nach Dietfurt an der Altmühl, dort erhielten wir die Startunterlagen und abends die Einweisung für den Lauf.

Freitagmorgen, 14. April, wurde die erste Startgruppe vom Bürgermeister um 9 Uhr auf die 110 km lange, herausfordernde Strecke geschickt. Schon nach ca. 1500 m ging es einen langgezogenen Anstieg hoch. Bis Riedenburg, zum ersten Versorgungspunkt nach ca. 26,5 km, ging es laufend rauf und runter.

Hier füllte ich nur kurz meinen Wasservorrat auf und machte mich wieder auf den Weg. Noch lag ich in meiner Planung, aber schon nach 35 km wurde ich immer langsamer und merkte den Trainingsrückstand.

Die Strecke war jetzt auch sehr schwer zu laufen, nach den tagelangen Regenfällen war es teilweise sehr matschig, vor allem bergab und ein Fehltritt konnte das Aus bedeuten. Die Kilometer wurden gefühlt immer länger und ich erreichte bei ca. Kilometer 53 den zweiten Verpflegungspunkt in Kelheim. Ich war jetzt schon fix und fertig.

Ich versuchte schnell ein bisschen zu essen, füllte mein Wasser auf und machte mich wieder auf den Weg. Kurz nach Kelheim ging es wieder steil nach oben und ich bereute es jetzt schon weiter gelaufen zu sein, aber ich konnte nicht einfach im Nirgendwo aufhören.

Es folgte jetzt wieder eine lange Strecke durch den Wald und es wurde langsam dunkel, so dass ich meine Kopflampe aus dem Rucksack holte. Letztes Jahr war ich um diese Zeit schon 10 km weiter. Es erschienen unten im Tal die Lichter von Bad Abbach. Hier hatte ich leichte Probleme den richtigen Weg durch die Stadt zu finden. Dann ging es ein paar Kilometer über offenes Gelände, rauf und runter, bis zum Feuerwehrhaus von Matting.

Verpflegungspunkt 3 nach 79 km. Bei einer kurzen warmen Mahlzeit kam wieder der Gedanke endgültig aufhören. Inzwischen war noch ein Läufer eingetroffen, der sagte, er macht weiter und so ging ich mit ihm runter zum Donauufer, wo uns die Feuerwehr mit ihrem Motorboot über die Donau brachte. Leider mussten wir auf der anderen Seite dieses Jahr eine Umleitung machen, so dass sich der Weg zum nächsten Verpflegungspunkt um ca. 2 bis 3 km verlängerte.

Dort hielten uns nur kurz auf, ergänzten unser Wasser und liefen dann wieder in die Nacht. Die Strecke ging weiter durch den Wald und wurde teilweise wieder sehr schwierig, wurzelig und tiefe Schlammpassagen erwarteten uns. Langsam wurde es aber wieder hell.

Leider fing es jetzt stärker zu regnen an, so dass wir unsere Regenjacken anzogen. Schlimm waren jetzt auch wieder die Bergpassagen, die total rutschig und schlammig waren, ein paar Mal machten unsere Hintern Bekanntschaft mit dem Boden.

Gott sei Dank hinterließ das keine größeren Schäden, nur Schlamm. Die Kilometer erschienen wieder länger und schließlich erreichten wir nach ca. 110 km und 3600 Höhenmetern den Verpflegungspunkt 5 in Pielenhofen, wo für uns Zielschluss war.

Ich war 23 Stunden und 44 Minuten unterwegs. Inge Hanicke brauchte nur 19 Stunden und 52 Minuten und war frisch geduscht und umgezogen, während ich noch aussah wie ein Wildschwein, dass sich im Schlamm gesuhlt hatte.
Der Sieger brauchte gerade einmal 15 Stunden und 46 Minuten für diese Strecke.